Robotron KC 85

Die KC Reihe 85/2 bis 85/4 waren neben dem KC 87 die Homecomputer der DDR. Aufgrund der geringen Produktion natürlich wesentlich weniger verbreitet als in anderen Gegenden C64 & Co.

Prozessor: U880, 1,75 MHz. Vom KC 85/2 (Baujahr 85, Bild oben), der mit 16 k RAM und ohne internes BASIC begann, bis zum KC 85/4 (Baujahr 89, Bild unten) blieb das Gehäuse gleich, innen erfolgte eine Weiterentwicklung (Arbeitsspeicher, ROM-Basic, Grafikleistung). Das letzte Gerät hatte 64 k RAM, 64 K Grafikspeicher und 20 k ROM. Der Anschluss einer Diskettenstation war möglich, hierdurch wurde auch CP/M - die Tür zur 8-bit PC-Welt - nutzbar.

Als Bildschirm wurde meist ein Schwarzweiss-Kofferfernseher benutzt (z.B. ein "Junost" aus sowjetischer Produktion wie auf dem Bild oben zu sehen oder aus DDR Produktion z.B. ein Robotron Combivision). Der KC 85 hatte aber auch einen RGB-Anschluss für einen Farbmonitor. Stereoton konnte abgegriffen werden und ein "Spielhebel"- Anschluss (ja, so nannte man den Joystick zunächst in der DDR) ist vorhanden. Gespeichert wurde normalerweise auf einem herkömmlichen Kassettenrecorder oder - etwas komfortabler - einem Datenrecorder LCR-C data mit Motoransteuerung wie auf den Bildern zu sehen. Die Tastatur ist eine Katastrophe (klein und ohne Druckpunkt) und blieb über die Entwicklungsjahre leider die Grundausstattung.

Faszinierend dagegen ist der modulare Aufbau des KC. Die Erweiterungsmodule, die ins Grundgerät vorn oder in zusätzliche Bus-Driver eingesteckt werden können (z.B. Daten Ein- und Ausgabe, Programm-Module, Speichererweiterungen) lassen kaum Wünsche offen. Zusätzlich spiegelt sich hierin das Bemühen der DDR wieder, die knappe und wertvolle Rechentechnik in ihrer Ausbaustufe an die eigentlichen Erfordernisse anzupassen.

Der Anschluss eines Druckers erforderte leider ein entsprechendes Modul (V24) und war nicht direkt möglich. Auf beiden Bildern sieht man so ein Modul mit zwei seriellen Kanälen rechts eingesteckt.

Der KC 85 ist der DDR-Computer, der heute noch am häufigsten von Fans benutzt wird, die dann aber auch nicht vor dem Anschluss von Festplatten, 1 MB Speichererweiterung oder Scannern zurückschrecken :-)

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