MC 80

Dieser MC 80.30 wurde nicht bei Robotron sondern im VEB Elektronik Gera hergestellt. Prozessor ist der U 880 D, der Systembus basiert auf dem K 1520 - System, das auch beim A 5120 Verwendung fand. Weitere technische Daten: 64 k RAM, programmgesteuertes Kassettenlaufwerk für spezielle Digitalkassetten mit einer Kapazität von 128 k je Bandseite. Grünmonitor. Das gute Stück wiegt knappe 30 kg.
Hier mein zweiter MC80, dieser ist ein Typ 80.31 Er verfügt über ein anderes (meiner Meinung nach zuverlässigeres) automatisches Bandlaufwerk vom Typ Robotron K5200, wie es auch im K5221 verbaut wurde. Beim MC 80.31 ist allerdings keine EPROM Programmiereinrichtung vorhanden.
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern (und anderen K1520-Computern) ist das System MC80.3x von 1986 vollgrafikfähig. Es wurde hauptsächlich in der Industrie zur Prozessautomatisierung und zu Prüfzwecken verwendet. Ein hochinteressanter Rechner, mit dem sich über zahlreiche Zusatzplatinen (z.B. nebenstehende 32-fach-Relaiskarte) alle Steuer- und Test- Aufgaben lösen lassen. Eingebaut ist im Typ 80.30 ein EPROM-Brenner sowie eine EPROM-Löschkammer.
Hier ist die Rückseite des MC80.30 mit dem Systembus und seinen noch freien Einschüben zu sehen.

Und hier die Rückseite des MC80.31, im Unterschied zum 80.30 sind hier keine freien Steckplätze für eine Aufrüstungen vorgesehen. Anstelle der freien Steckplätze sieht man die Steuerelektronik für das Laufwerk K5200.

Zwischenzeitlich war es mir mit der Unterstützung anderer Robotron-Fan´s gelungen, das Bandlaufwerk des MC80.30 sowie seine Grafikkarte auszutauschen, dann bekam ich noch Unterstützung, um mit der Software des Rechners klarzukommen und jemand überspielte mir mit seinem MC80 einige wichtige Programme. Der MC 80.30 konnte so zwischenzeitlich wieder zum Leben erweckt werden, und ich konnte einige Funktionen ausprobieren. Leider ist er mittlerweile wieder defekt, diesmal scheint die ZVE einen Fehler zu haben...

Hier kommen also ein paar (seltene) Fotos vom MC 80.31 in Aktion:

Im ROM liegen einige Grundroutinen, z.B. zur Ansteuerung des Bandlaufwerkes. Das Bandlaufwerk verfügt über ein eigenes Inhaltsverzeichnis, das am Beginn gelesen wird, und fährt dann das entsprechende Programm zum Einlesen auf dem Band schnell an.

Hier wurde das Testprogramm für den MC 80 vom Band geladen und gestartet.

BASIC-Programm
Graphische Darstellung auf dem MC 80!
Und sogar ein Spiel!

Kürzlich entdeckte ich einen MC80.2x in der technischen Ausstellung einer Lehrausbildungstätte von AVACON in Krottorf (Sachsen-Anhalt). Die Einrichtung war schon vor der Wende Ausbildungsstätte des damaligen Energiekombinates Mitte. Hier wurden BMSR-Techniker (Facharbeiter für Betriebsmess-, Steuerungs- und Regelungstechnik) ausgebildet. Ende der 80-er Jahre erhielt die Einrichtung vier Geräte vom Typ MC80 für Ausbildungszwecke (z.B. BASIC-Programmierung). Auch das scheint einer der vielseitigen Anwendungsgebiete des MC80 gewesen zu sein.
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